Farben sind meine Buchstaben mit denen ich schreibe!

von Margaret Perkuhn, Lauterbacher Anzeiger


Ehrlichkeit und Echtheit, auch etwas von dem Stolz der Kunstlerin Gisela Maria Wittmer. Lebensfreude ist spürbar für den Betrachter, wenn er derzeit die Ausstellungsräume des Hohhaus-Museums in Lauterbach betritt. Hier ist Hinterglasmalerei zu sehen, in dieser Art eher wohl einmalig. Impressionen, Portraits, kleine Landschaften, Blütenkompositionen, abstrahierende Formen - im Zyklus tragen Letztere den Hauptteil der Ausstellung: "Unruhig steht Gisela Maria Wittmer in den Startlöchern:" Die Kisten sind gepackt. Bilder, die meine Träume sind, damit gehe ich raus in die Welt! Bekannt sind ihre Werke unter anderem in den Galerien Air Port Gallery Rhein-Main, auf Ibiza, Spanien, galleria da cultura Jau' Sao Paulo, Brasilien, Kulturzentrum Englische Kirche, Bad Homburg, SchloB Friedenstein Museum der Natur, Gotha, Hohhaus Museum, Lauterbach, um einige Plätze zu nennen. Viele ihrer Werke sind in Privatsammlungen z.B. Pitsburg USA, Komunen, Museen oder in Schulen im In- oder Ausland zu bewundem.......Malerin des Lichts" wurde sie genannt in dem Kulturfilm "Ibiza". Er wurde vom Fernsehsender MTV mehrfach ausgestrahlt. "Die Farben sind meine Buchstaben, mit denen ich schreibe!" Mit denen die temperamentvolle Künstlerin vermittelt: "Innere Werte sind es, die das Leben ausmachen!" Konfrontationen mit Verganglichkeit, mit dem Sterben haben den gewaltigen Schaffensdruck der letzten Episode "Zaubertrunken", bei der in Lauterbach aufgewachsenen Künstlerin, ausgelost. Mit elf Jahren kannte Gisela Maria Wittmer bereits den Bücherschrank der Eltern. Der Vater spielte Klavier, Mutter und Tochter sangen dazu, und die zwei Brüder spielten Geige. So prägte sie Musik seit ihrer frühesten Kindheit, denn schon der künstlerische GroBvater spielte 10 verschiedene Instrumente, und so klang ihr klassische Musik, wie anderen Kinderlieder. Zudem erhielt sie über Jahre als Schülerin die intensive wie auch private Malausbildung bei dem ausgezeichneten Kunstpadagogen Prof. Struppe am Alexander von Humboldt-Gymnasium. Der jetzt sicherlich sehr stolz auf seine Schülerin wäre. Ein Ass in Deutsch und Musik, dafür ein mathematisches Ungeheuer, und auf den Schultern der Oberprimaner getragen, erfuhr sie auf dem Sportplatz Triumphe. "AIl meine Begabungen habe ich ausgelebt in voller Leidenschaft. Immer gegen tausend Kräfte gekämpft und nur das gemacht, was Freude bringt!"
Dabei zeigt Gisela Maria Wittmer sich heute dankbar für ihre Begabungen. Totale Hingabe gehören dazu wie Fleiß, Energie und Ausdauer, mitbedingt durch eine strenge und konsequente Erziehung im Elternhaus. Eine künstlerisch enge Bindung an die kreative Mutter führte, nach deren plötzlichen sehr schweren Erkrankung, zu einem Schock, aus dem sich Gisela Maria Wittmer befreien mußte. Die Tochter sucht eine andere, neue Kommunikation.

„Entzünde wieder die Erinnerung." Das Thema war gegeben, einer Eingebung gleich, und ließ sie reifen. Sie arbeitet erstmalig nach Wochen wieder, wie besessen - monatelang, und malt vergangene Gespräche mit ihrer Mutter. Themen: Lieblingskomponisten, Opernbesuche, Konzerte, Reisen und Literatur, für die sich beide gemeinsam in gleicher Wellenlänge so begeistern konnten. Es entstehen 20 Hinterglasgemälde - ein Zyklus in moderner Auffassung - in strahlenden Farben: „Aida, Rigoletto, Covent Garden, die Zauberflöte, Muscheln in meiner Hand.........unter anderem.
Im Gegensatz zu den uns bekannten, träumerischen Bildern, kreiert Gisela Maria Wittmer nun eine neue Art der Hinterglasmalerei: Die sogenannte POETISCHE MODERNE. Großformatiges Glas in modernem Eisenrahmen gebändigt, schwarze feine Unterzeichnung kontrastiert oder verliert sich zu leuchtenden, farbigen Flächen, die sich förmlich oder abstrahiert auflösen. In der Verschmelzung dieser eigenen Malart empfindet der Betrachter einen Farbklang in strahlenden Farben, der durch die dominierenden Blautöne noch verstärkt wird.
Der Run gegen die Trennungsangst, gegen das Unabänderliche, der Drang zur Unsterblichkeit ließ die Künstlerin schaffen. In ihren pulsierenden Werken aus flimmernden Farbpigmenten zeigt Gisela Maria Wittmer den Hang zu ästhetischem Moment, zur Perfektion, aber auch zur absoluten Spontanität, die in ihren außergewöhnlichen Farbsymphonien zu finden ist. Durchsetzungsvermögen, Können, Charakterfestigkeit haben sie bekannt gemacht, es gibt kein Mäzenatentum und keine Protektion. Das Glück nur in äußeren Werten suchen? "Das Materielle bringt manch eine schöne Stunde, die ich genieße, aber es kann mich nicht auf Dauer erfüllen." Die innere Freiheit zählt mehr für Gisela Wittmer. In ihrer Aufgabe als Malerin fühlt sie sich geborgen und lebendig. Urquell heißt das letzte im Zyklus gemalte Bild. Modelliert über die Farbe, gestaltet es sich aus sich selbst heraus, in "strahlender Bläue". In diesem Sinne betrachtet die Künstlerin das Leben: "Eingetaucht in Generationen, die sich irgendwo und irgendwann in der Bläue des Alls wiederfinden".

Ein Auszug verschiedenster Presseartikel:

 

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